Der Mensch ist so individuell wie unsere DNA

Unsere Persönlichkeit ist der Schlüssel zum Erfolg
Jeder Mensch besitzt eine ganz eigene Persönlichkeit, seine individuellen Charaktereigenschaften, die ihn einzigartig machen und auszeichnen. In der Arbeitswelt und im Personalwesen liegt der Fokus jedoch fast ausschließlich auf den Fähigkeiten und Kompetenzen aktueller oder potenzieller Mitarbeiter.
In der ersten Linie entscheidet unsere Persönlichkeit und die intrinsische Motivation, ob wir in einer Aufgabe erfolgreich sind oder scheitern. Schon Galileo Galilei hatte erkannt: „Man kann, einen Menschen nichts lehren. Man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken.“
Jede Motivationsstrategie, die Menschen gegen ihre Persönlichkeit und ihren eigenen Antriebsmechanismus zu beflügeln sucht, ist grundlegend zum Scheitern verurteilt.
Warum hat jeder Mensch eine andere Triebfeder?
Die Motive zu erkennen, die Menschen antreiben – die eigene Purpose, das Warum – ist für den Einzelnen nicht einfach. Die Persönlichkeitsforschung hilft uns, unseren eigenen Antrieb und unsere individuellen Bedürfnisse sichtbar zu machen.
Der amerikanische Professor für Psychologie und Psychiatrie Steven Reiss hat in den 90er-Jahren intensiv geforscht. Sein Ziel war zu erkennen, was Menschen glücklich macht und ihrem Leben Sinn stiftet.
Das Ergebnis seiner bahnbrechenden Arbeit, sind 16 Lebensmotive, die in unterschiedlicher Ausprägung die Persönlichkeit eines jeden Menschen prägen. Ähnlich wie die Abfolge der Aminosäuren als Bausteine unserer einzigartigen DNA unsere genetische Identität bestimmen, definieren die 16 Lebensmotive unsere Persönlichkeit. Ihre vielseitigen Ausprägungen und vielschichtigen Nuancen verleihen jedem Menschen seine Individualität.
Authentisch erfolgreich sein: der innere Antrieb
Jeder Mensch ist anders. Auf dieser Basis setze ich die Motivationsdiagnostik nach Reiss äußerst effektiv in seiner praktischen Arbeit im Veränderungsmanagement ein. Das Ergebnis überrascht die Personen nicht selten selbst. Die Erkenntnis zeigt uns, was der Brennstoff ist, der uns im Privatleben und im beruflichen Umfeld zu Höchstleistungen bringt. Sie macht deutlich, welche Aufgaben uns glücklich und gleichzeitig erfolgreich machen, in welchen Situationen wir brillieren und in welchen uns das nicht möglich ist.
Was sich einfach anhört, ist eine revolutionäre Erkenntnis nicht nur in der Psychologie, sondern genauso im Personalwesen. Ich rate, radikal alle handelsüblichen Management Ratgeber zum Thema Mitarbeitermotivation in den Papierkorb zu werfen. Reiss‘ Lebensmotive zeigen, dass sich kein Mitarbeiter entgegen seinen inneren Antrieben und Bedürfnisse von außen bewegen lässt. Denn die identifizierten Motive sind universell und verändern sich im Leben kaum. Sie werden uns sozusagen in die Wiege gelegt.
Die DNA unserer Persönlichkeit
Nur in Harmonie unserer Lebensmotive schöpfen wir unser Potenzial aus. Reiss‘ Diagnostik hilft, zu erkennen, warum uns manche Aufgaben leicht fallen und uns ausfüllen. Andere dagegen strengen uns an, ohne dass sich der rechte Erfolg einstellen will.
Menschen, die eine starke Ausprägung des Lebensmotivs „Macht“ haben und ihren Willen durchsetzen, fühlen sich in einer wettbewerbsorientierten Umgebung wohl. Sie arbeiten effektiv und sind vollständig in ihrem Element. Sie funktionieren in ihrer Komfortzone. Dagegen straucheln Personen mit starkem Ordnungssinn und dem Hang zum Perfektionismus im Chaos eines Start-ups. Aber das Bild ist nicht so simpel. Die Nuancen sind vielfältig und die Kombination der 16 Lebensmotive sind so zahlreich wie der genetische Fingerabdruck. Bei diesem wird die Wahrscheinlichkeit, dass er bei zwei Menschen zufällig übereinstimmt, auf 1:10 Millionen geschätzt. Ausgenommen sind eineiige Zwillinge und selbst diese verfügen selten über die gleiche Persönlichkeit.
Anders sein ist keine Abweichung von der Norm
Die Psychoanalyse steht in der Tradition von Freud, der zwischen dem gesunden und kranken Geist differenziert. Anders sein heißt aber nicht, krank zu sein. Anders sein heißt lediglich eine andere innere Triebfeder zu haben. Es bedeutet, dass Menschen in bestimmten Situationen unterschiedlich funktionieren. Und dies hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Menschen im Beruf Aufgaben meistern. Reiss liefert zu den simplen Schubladen, in die wir Menschen stecken, eine umfassende Alternative, die die unendliche Zahl von Individuen reflektiert. Er macht die Komplexität der Persönlichkeit sichtbar, aber gleichzeitig verständlich und nachvollziehbar. Dem Personalwesen bietet seine Diagnostik die Chance, sich vom genormten Wunschkandidaten zu verabschieden. Im Gegenzug erhalten Personaler die Gelegenheit, Persönlichkeiten in allen ihren Facetten zu betrachten und systematisch das Zusammenspiel von Motivation und Situation zu untersuchen.
Mensch und Aufgabe: Den passenden Deckel zum Topf finden
Was bedeutet die Motivationsanalyse für Human Resources Spezialisten? Personaler konzentrieren sich beim Recruiting auf die Besetzung der Stelle. Entscheidend ist dabei, dass Bewerber das passende Qualifikationsprofil mitbringen, die richtige Ausbildung und die für die Stelle erforderlichen Fähigkeiten und Kompetenzen. Stellenanforderungen lesen sich wie technische Spezifikationen. Persönlichkeitsmerkmale kommen, wenn überhaupt, nur am Ende der Checkliste zum Tragen. Menschen erbringen in ihrer Aufgabe jedoch nur nachhaltige Leistung, wenn die intrinsische Motivation stimmt und der Tätigkeitsbereich ihre Lebensmotive anspricht. Ohne diese Passung springt kein Funke über. Auch die viel beschworenen Führungstechniken moderner Managementinstitute bringen Mitarbeiter nicht zum Aufbruch, spornen sie nicht zu außergewöhnlichen Leistungen an. Die perfekte fachliche Qualifikation erlaubt es dem Stelleninhaber nicht, sein Potenzial voll zu entwickeln, wenn der Job nicht gleichzeitig seinen intrinsischen Antrieb anspricht.
Einfach, genial und doch eine Herausforderung: Personality First
Wer beruflich erfolgreich sein will, tut gut daran, seine Beweggründe, Stärken und Schwächen genau zu kennen. Genauso suchen nachhaltig erfolgreiche Human Resources Spezialisten den Menschen, der zur Aufgabe, ins Team und ins Unternehmen passt. Da sich die meisten Menschen ihrer eigenen Beweggründe nicht oder nicht immer vollständig bewusst sind, liegt es an Personaler und Bewerber dies gemeinsam zu erarbeiten. Die Passung zwischen Aufgabe und Motivation sollte erste Priorität haben: „Personality First“. Erst danach folgt die berufliche Qualifikation. Fachliche Trainings füllen Kenntnislücken. Natürlich ersetzt die Persönlichkeit kein Studium der Medizin oder Ingenieurswissenschaften. Aber passen Aufgabe, Unternehmen und Mitarbeiter nicht zusammen, hilft der beste Abschluss oder die ausgedehnte Berufs- oder Führungserfahrung nicht. Die fehlende Triebkraft lässt sich, entgegen aller Management-Literatur, nicht herstellen oder gar die Persönlichkeit korrigieren.
Bewegen sich Aufgabe und Persönlichkeit in Harmonie, sind Menschen und Mitarbeiter hoch motiviert und kaum aufzuhalten.
Dann bringen wir uns mit aller Energie ein und führen uns selbst, unser Team, das Projekt und das Unternehmen zum Erfolg. Diese einfache, aber revolutionäre Formel ersetzt ausgefeilte Führungstrainings und zeitintensive Motivationsworkshops.
Viele Menschen kennen die Euphorie, mit der man Training verlässt, und wie schnell diese im Alltag verpufft. Das Umsetzen der grundlegenden Erkenntnisse von Reiss stellt Human Resources ganz klar in den Mittelpunkt eines durchschlagenden Personalmanagements. Erkenne die Persönlichkeit hinter dem Qualifikationsprofil und sorge für Stimmigkeit zwischen Stelle und Stelleninhabern.
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